Die Geschichte vom Nichts und wie es die Welt verändert

Ich wurde am 7. März 1946 in Philadelphia geboren und bin im Japan der Nachkriegszeit aufgewachsen. Ich war wie all die anderen kleinen Jungs: Ich habe Bienen gefangen und in Gläser gesperrt, Matschburgen aus Steinen und Stöcken gebaut, bin faul im Gras gelegen und habe den Wolken am Himmel zugeschaut. Kinder sehen die Welt mit anderen, mit reinen Augen. Doch dieser kindlich-unverstellte Blick bleibt uns nicht ewig erhalten. Es war ungefähr zu dieser Zeit, als ich mein erstes spirituelles Erlebnis hatte. Ich war frustriert und wütend auf mich selbst, weil ich im Judo keine rechten Fortschritte zu machen schien. Als ich eines Tages wieder einmal wutschnaubend auf meiner Tatami-Matte saß, zeigte mir mein Lehrer eine Technik, die die Wut aus mir vertrieb und mich mit innerer Stille erfüllte. Die plötzliche Freude in mir überwältigte mich.

Während meiner Teenagerzeit und auch als junger Erwachsener beschäftigte ich mich aktiv mit Yoga, mit bewusster Atmung und Meditation. Ich konnte die Welt noch immer mit den Augen eines Kindes sehen, auch als ich ans College ging, heiratete und eine Familie gründete. Anfang der 1970er-Jahre ließ ich mich zum Lehrer für Transzendentale Meditation ausbilden und beschäftigte mich mit der Wissenschaft kreativer Intelligenz unter der Anleitung von Maharishi Mahesh Yogi. Diese Studien bereiteten den Boden für meine tiefer gehenden Erkundungen in die Gefilde jenseits unseres Verstands – in die des reinen Gewahrseins.

Fünfzehn Jahre lang beschäftigte ich mich ausschließlich mit meinen spirituellen Reisen. Jeden Tag meditierte ich dreieinhalb Stunden und widmete weitere Zeit meinen Studien und meinem Unterricht in spirituellen Techniken. Alles in allem verbrachte ich fast zweieinhalb Jahre in stiller, tiefer Meditation, teilweise in völliger, monatelanger Abgeschiedenheit in den Französischen und Schweizer Alpen. Ich wollte den erhabenen und vollkommenen Zustand der Erleuchtung erreichen. Ich glaubte, dass ich Erleuchtung allein durch Willensstärke, Entsagung und eigenartige Meditationstechniken erreichen könnte.

In dieser Zeit machte ich viele tiefgründige und bedeutsame spirituelle Erfahrungen. Ich erfuhr immer feinere Schwingungen unseres Daseins: Ich verließ die irdische Welt des materiellen Daseins und sah, wie sie sich in die formlose Essenz gottgleicher Dinge auflöste. Schlussendlich wurde ich der reinen Bewusstheit gewahr, diesem alles durchdringenden Nichts, aus dem alles kommt und in das alles eingeht.

Ich lebte zwischen zwei Welten: Mit einem Fuß stand ich in der materiellen Welt, in der man von einem Tag zum nächsten lebt, mit dem anderen Fuß hatte ich die etherischen Gefilde vollkommenden Seins und völliger Hingabe betreten. Das war eine schwere Zeit, sowohl körperlich als auch emotional. Es fiel mir schwer, mich auf meine Familie und meinen Beruf zu konzentrieren, während die heitere Stille der „anderen“ Welt mich mit ihren schimmernden Verlockungen rief.

Ende der 1980er-Jahre trafen wir uns, eine kleine Gruppe von Menschen auf der spirituellen Suche, um neue Meditationstechniken zu lernen und sie gemeinsam zu praktizieren. Diese Techniken waren eine Art Vorläufer von Quantum Entrainment®. Wir konnten heilen, Vorträge halten und Frieden in unseren Mitmenschen stiften. Sieben lange Jahre unterrichtete ich; doch ich musste erkennen, dass ich meiner eigenen Erleuchtung dadurch keinen Schritt näher gekommen war. Ich beobachtete meine Schüler und sah auch bei ihnen, dass sie zwar Heilung initiieren und Interesse an neuen Techniken vermitteln konnten, jedoch selbst nicht an innerer Größe gewonnen hatten. Mitte der 1990er-Jahre ließ ich Schüler und Studien hinter mir und machte mich erneut auf die innere Suche nach der Antwort auf die Frage, wie wir Erlösung von unserem Leid finden können.

Ich räumte mein Leben auf und trennte mich von allem, von dem ich annahm, dass es meine Erleuchtung behindern könnte und ich trennte mich von allem, was nicht funktionierte. Das dauerte sieben Jahre und war die schmerzhafteste Zeit in meinem ganzen Leben: Nach 30 Jahren Ehe ließ ich mich scheiden, ich verkaufte meine Praxis, kündigte meine Lehrerstelle, verliebte und entliebte mich wieder und ließ Familie und Freunde zurück, als ich in eine fremde Stadt zog, in der ich niemanden kannte. Dort schrieb ich mein erstes Buch Beyond Happiness: How You Can Fulfill Your Deepest Desire (Suche nichts – finde alles, erschienen im September 2010 bei VAK).

Ich entdeckte, dass nichts von all dem, was ich getan hatte, funktionierte. In meinem neuen Zuhause, allein und ohne Zuspruch, ging es mir immer schlechter. Ich lag im Bett, Tag um Tag, und die dunklen Wolken der Depression zogen über mich hinweg, während mein Körper dem jahrelang angesammelten Stress und den erlittenen Enttäuschungen erlag. Ich war krank, ausgezehrt und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Mehr als zehn Monate schrieb ich nicht.

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